Absatzeinbruch bei Dämmung aus nachwachsenden Rohstoffen in Österreich

11. Apr 2023 • News • BRANCHENRADAR • Branchenstudien • Marktdaten • Wirtschaftsstatistik • Branchenstudien • Umwelt & Ökologie • Bau & Wohnen • Handel & Dienstleistung • Produktion

Angeschoben von steigenden Verkaufspreisen wuchs der österreichische Markt für Fassadendämmungen auch im Jahr 2022 rasant. Die Nachfrage nach WDVS mit Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen brach völlig unerwartet ein, zeigen aktuelle Daten einer Marktstudie des Marktforschungsinstituts BRANCHENRADAR.com


Marktentwicklung Wärmedämm-Verbundsysteme in Österreich 2019 bis 2022

Aufgrund von im Schnitt um 18 Prozent höheren Verkaufspreisen wuchs der Markt für Fassadendämmsysteme auch im Jahr 2022 robust. Laut aktuellem BRANCHENRADAR Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) in Österreich erhöhten sich die Herstellererlöse mit zertifizierten Systemen um 15,8 Prozent gegenüber Vorjahr auf 242,2 Millionen Euro. Die Nachfrage sank indessen um zwei Prozent gegenüber Vorjahr, da der Sanierungsmarkt um nahezu neun Prozent schrumpfte.

Offensichtlich traf das insbesondere Produkte mit Dämmungen aus nachwachsenden Rohstoffen. Im Vergleich zu 2021 reduzierte sich der Absatz um fast 14 Prozent. Dabei zeichnete sich im Jahr 2021 mit einer Erhöhung des Volumens um ein Fünftel ein Marktdurchbruch ab. Im Nachhinein betrachtet war das aber nur ein Strohfeuer. Die volatile Entwicklung deutet darauf hin, dass WDVS mit Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen wohl bis auf weiteres eine Nische bleiben, selbst wenn sie zweifellos eine wachsende Zielgruppe bedienen. Im vergangenen Jahr lag der Absatzanteil bei weniger als vier Prozent.

Die Nachfrage nach zertifizierten Wärmedämm-Verbundsystemen sinkt im Jahr 2022 um -2,0% geg. VJ auf rund 10,61 Millionen Quadratmeter. Der Rückgang lässt sich zur Gänze in der Sanierung verorten. Betroffen sind alle Materialgruppen. Erlösseitig wird die Absatzdelle jedoch durch kräftig steigende Verkaufspreise mehr als aufgefüllt. Auf Ebene der Warengruppe erhöht sich der Durchschnittspreis um +18,2% geg. VJ. Infolge wachsen die Herstellererlöse um +15,8% geg. VJ.