Bauboom in Österreich bleibt auf lange Sicht erhalten

10. Okt 2017 • News • Interconnection Consulting • Branchenstudien • Marktdaten • Marktforschung • Wirtschaftsstatistik • Bau & Wohnen

Der dramatisch steigende Wohnbedarf ließ das Bauvolumen im österreichischen Wohnbausektor im vergangenen Jahr um 10,0% steigen. Noch deutlicher zeigt sich der Bauboom beim Anstieg der Baufertigstellungen im Wohnbau. So wurden im letzten Jahr um 12,2% mehr Wohneinheiten fertiggestellt als noch 2015. Bis 2020 soll, laut einer neuen Studie von Interconnection Consulting, die Zahl der neuerrichteten Wohneinheiten auf über 60.000 steigern, was einem durchschnittlichen Wachstum von mehr als 8% jährlich entspricht.


Entwicklung des Bauvolumens bis 2020

Der dramatisch steigende Wohnbedarf ließ das Bauvolumen im österreichischen Wohnbausektor im vergangenen Jahr um 10,0% steigen. Noch deutlicher zeigt sich der Bauboom beim Anstieg der Baufertigstellungen im Wohnbau. So wurden im letzten Jahr um 12,2% mehr Wohneinheiten fertiggestellt als noch 2015. Bis 2020 soll, laut einer neuen Studie von Interconnection Consulting, die Zahl der neuerrichteten Wohneinheiten auf über 60.000 steigern, was einem durchschnittlichen Wachstum von mehr als 8% jährlich entspricht.

Wien und Graz sind Wachstumstreiber

Besonders in den großen Städten wie Wien und Graz ist die Nachfrage nach Wohnungseinheiten explodiert. Die Politik hat daher auch mit einer großen „Wohnbauoffensive“ auf den steigenden Wohnbedarf im urbanen Raum reagiert. So stieg die Zahl der ausgegebenen Baugenehmigungen im vergangenen Jahr mit 15,3% noch stärker als die Baufertigstellungen. Neben der zunehmenden Urbanisierung und Wohnungsbedarf ermutigen die niedrigen Baukosten – aufgrund gelockerter Bauvorschriften und Administration – und niedrige Zinsen auch private Investoren zunehmend in den freien Wohnbau zu investieren. Die zunehmende Urbanisierung in Österreich hat dabei nicht nur Auswirkungen auf die Bauaktivität, sondern auch auf die Art der fertiggestellten Gebäude. Der Anteil an Ein- und Zweifamilienhäuser sank 2016 auf 31,1% (2006 lag dieser noch bei 54,2%). Dabei ist zu erwarten, dass der Anteil am mehrgeschossigen Wohnbau noch weiter zunimmt und bis 2020 einen Prozentsatz von 74,4% erreicht.

Neubau statt Renovierung

Die fertiggestellte Fläche im Objektbau ist 2016 um 5,8% auf ein Volumen von 3,0 Mio. Quadratmeter gestiegen. Das deutliche Wachstum beim Objektbau wurde vor allem durch den Neubau von Bürogebäuden vorangetrieben. Trotz des relativ hohen Leerstandes und fallenden Mietpreisen für Büroflächen, scheinen verfügbare Büros nicht den modernen Anforderungen zu genügen, weshalb vermehrt in den Neubau investiert wird, erklärt Ernst Rumpeltes, Autor der Studie. Die Konsequenz daraus ist, dass sich in der Verteilung zwischen Renovierung und Neubau das Gewicht immer stärker zugunsten des Neubaus verschiebt. Während das Wachstum im Neubau etwa 8% pro Jahr in den kommenden Jahren betragen wird, legt das Renovierungssegment nur 0,8% jährlich bis 2020 zu. Bürogebäude erreichten 2016 einen Anteil von 21,3% an der gesamten fertiggestellten Fläche im Objektbau. Gewerbliche Gebäude (Einkaufszentren, Geschäfte, etc.) kamen auf 25,8% und Industriegebäude auf 17,1%.

Glänzende Aussichten für dieses Jahr

Auch für 2017 rechnet Interconnection mit einem zweistelligen Wachstum im Wohnbau. So soll das Bauvolumen nochmals um 12,8% ansteigen und die Zahl der Baufertigstellungen die 50.000er Grenze bei Wohneinheiten knapp kratzen (+12,1%).