Digitalisierung in Kleinstunternehmen am weitesten fortgeschritten

20. Okt 2016 • News • KANTAR TNS • Marktdaten • Marktforschung • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft • Online & IKT & Elektronik • Arbeitswelt • Marketing & Medien

In den Unternehmen zwischen einem und bis maximal neun Mitarbeitern erreicht der Digitalisierungsgrad 55 von einhundert möglichen Punkten. In den Großunternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten liegt der Digitalisierungsgrad 2016 bei 53 Indexpunkten und bei den mittelständischen Unternehmen mit zehn bis 249 Beschäftigten liegt der Digitalisierungsgrad 2016 bei 50 Punkten. Das zeigt der Wirtschaftsindex DIGITAL von KANTAR TNS im Auftrag des BMWi.


In den Großunternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern liegt der Digitalisierungsgrad 2016 bei 53 Punkten. Dieser Wert steigt bis 2021 auf 56 Punkte. Die mittelgroßen Unternehmen (10 bis 249 Beschäftigte) erreichen 2016 50 Punkte. Der Digitalisierungsgrad des Mittelstands ist unterdurchschnittlich, weil er fünf Indexpunkte unter dem Wirtschaftsindex DIGITAL 2016 (55 Punkte) liegt. Den Befragten zufolge wird es bis 2021 im Mittelstand keinen erkennbaren Digitalisierungsfortschritt geben. Der Indexwert stagniert bei 50 Punkten. Der Rückstand des Mittelstands wird sich gegenüber dem Wirtschaftsindex DIGITAL 2021 (58 Punkte) weiter vergrößern.

Der höchste Digitalisierungsgrad wird 2016 von Kleinstunternehmen (0-9 Beschäftigte) mit 55 Indexpunkten erreicht. Er wird bis 2021 auf 59 Punkte steigen. Die Kleinstunternehmen weisen den höchsten Digitalisierungsgrad auf, da sie im Vergleich zu den Unternehmen in anderen Größenklassen beispielsweise leichter zu einer hohen Ausstattung mit digitalen Geräten und zu beachtlichen Anteilen digital generierter Umsätze kommen. So belegten die Kleinstunternehmen bei 13 analysierten Parametern, die in die Indexberechnung einflossen, sieben Mal den ersten Platz, drei Mal den mittleren Platz und drei Mal den letzten Platz. 

Aber auch dann, wenn ihr Digitalisierungsgrad viel niedriger wäre, so bedeutete das nicht, dass ein politischer Handlungs- und Förderbedarf für Kleinbetriebe bestünde. Aus einer gesamtwirtschaftlichen Sicht hat der erreichte Digitalisierungsgrad der Großunternehmen und des Mittelstands, auch wenn diese unter der der Kleinstunternehmen liegen, eine viel höhere Bedeutung. 55 Prozent des Umsatzes der gewerblichen Wirtschaft werden von Großunternehmen generiert, 33 Prozent von mitteilgroßen und zwölf Prozent von Kleinbetrieben. Es besteht also angesichts der Stagnation des Digitalisierungsfortschritts in den mittelständischen Unternehmen politischer Handlungs- und Förderbedarf. Gezielte Aktionen für den Mittelstand üben eine hohe Hebelwirkung auf den gesamtwirtschaftlichen Digitalisierungsfortschritt aus.

Der Wirtschaftsindex Digital nach Unternehmensgrößenklassen 2016 und 2021 (Auszu aus der Studie)

  • Großunternehmen besser als Mittelstand, schlechter als Kleinbetriebe 
  • Digitalisierung im Mittelstand unterdurchschnittlich – Nur bei Digitalisierung interner Prozesse relativ weit fortgeschritten
  • Digitalisierung in Kleinstunternehmen am weitesten fortgeschritten – geringe Zahl an Mitarbeitern bewirkt hohe Digitalisierung
  • Die größten Potenziale für eine Förderung liegen im Mittelstand

Hohe Digitalisierungsgrade in Großunternehmen und Kleinstbetrieben – Nachholbedarf im Mittelstand In den Großunternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern liegt der Digitalisierungsgrad 2016 bei 53 Punkten. Dieser Wert steigt bis 2021 auf 56 Punkte. Die mittelgroßen Unternehmen (10 bis 249 Beschäftigte) erreichen 2016 50 Punkte. Der Digitalisierungsgrad des Mittelstands ist unterdurchschnittlich, weil er fünf Indexpunkte unter dem Wirtschaftsindex DIGITAL 2016 (55 Punkte) liegt. Den Befragten zufolge wird es bis 2021 im Mittelstand keinen erkennbaren Digitalisierungsfortschritt geben. Der Indexwert stagniert bei 50 Punkten. Der Rückstand des Mittelstands wird sich gegenüber dem Wirtschaftsindex DIGITAL 2021 (58 Punkte) weiter vergrößern.

Der Wirtschaftsindex Digital nach Branchen im Jahr 2016 im Vergleich zu 2015 (Auszug aus der Studie)

  • Überdurchschnittlich digitalisiert: IKT-Wirtschaft vor wissensintensiven Dienstleistern sowie Finanz- und Versicherungswirtschaft vorn – 2021: Stärkstes Wachstum und Rang eins für wissensintensive Dienstleister
  • Durchschnittlich digitalisiert: Finanzdienstleister, Handel sowie Energie- und Wasserversorgung führen das Mittelfeld an – Verbesserungen im Maschinenbau und in „Verkehr und Logistik“, keine in der chemisch-pharmazeutischen Industrie und im Fahrzeugbau.
  • Unterdurchschnittlich digitalisiert: Die größten Nachholbedarfe im Gesundheitswesen und im sonstigen verarbeitenden Gewerbe

Die IKT-Wirtschaft liegt mit einem Indexwert von 75 Punkten deutlich über dem gewerblichen Wirtschaftsindex DIGITAL von 55 Punkten und damit auf Rang eins. 2016 stieg der Indexwert der IKT-Wirtschaft um neun Punkte. Eine stärkere Verbesserung zeigten nur die wissensintensiven Dienstleister mit einem Plus von elf Indexpunkten. Diese kommen mit 70 Indexpunkten auf Rang zwei. 2021 erreichen die wissensintensiven Dienstleister 79 Indexpunkte und überholen damit die IKT-Wirtschaft. Diese erreicht 2021 77 Indexpunkte.

Über die Studie

Die Studie Wirtschaftsindex DIGITAL analysiert den Digitalisierungsgrad der gewerblichen Wirtschaft in Deutschland nach Branchen Unternehmensgrößenklassen. Die unternehmensrepräsentative Befragung zeigt die digitale Durchdringung unternehmensinterner Prozesse und Arbeitsabläufe sowie die Nutzungsintensität digitaler Technologien und Dienste in den Unternehmen. Die Untersuchung vergleicht auch den Fortschritt der digitalen Transformation zum Vorjahr.