Markt für Industrie- und Gewerbelüftung trotzt der Bauflaute

04. Feb 2016 • News • Interconnection Consulting • Branchenstudien • Marktdaten • Marktanalyse • Bau & Wohnen • Handel & Dienstleistung • Produktion • Energie & Bergbau

Der Markt für Industrie- und Gewerbelüftung in Deutschland wächst beständig und trotzt damit der allgemeinen Entwicklung in der Bauindustrie, die seit 2014 rückläufig ist. 2015 wurden 31.000 Lüftungsanlagen verkauft, was einem Marktvolumen von 455 Millionen € entspricht. Gesetzliche Vorschriften fördern die Entwicklung der Branche und lassen die Durchschnittspreise steigen. Bis 2019 erwartet Interconnection Consulting eine durchschnittliche jährliche Umsatzsteigerung von 3,2%


Neue Dynamik durch skandinavische Konkurrenz

Traditionell waren deutsche Hersteller von Industrie- und Gewerbelüftungen fast ausschließlich Produzenten von Modulargeräten, die durch die Montage diverser Module beliebig auf eine gewünschte Luftleistung angepasst werden können. Jedoch hat sich in den letzten Jahren der Trend hin zu Kompaktgeräten verstärkt. Viele skandinavische Unternehmen sind in den deutschen Markt für Industrie- und Gewerbelüftung eingetreten und haben die Kompaktvariante am deutschen Markt salonfähig gemacht. Der aufkeimende Konkurrenzdruck hat auch die deutschen Unternehmen dazu gezwungen Kompaktgeräte in ihr Portfolio aufzunehmen. 2015 sank der Marktanteil von modularen Geräten von 56,8% auf 55,4%. Bis zum Ende der Prognoseperiode 2019 wird das Verhältnis zwischen Modular- und Kompaktgeräten fast ausgeglichen sein.

Noch kein Käufermarkt in Sicht

Auch die Durchschnittspreise ziehen an. Bei Lüftungssystemen mit einer Förderleistung von 15.000 – 50.000 m3/Stunde lag der Durchschnittspreis 2015 bei 24.319€ und damit rund 450€ höher als ein Jahr zuvor. Die Gründe für steigende Durchschnittspreise sind vielfältig: Ein Argument dafür ist die Marktkonzentration. Die Top 5-Produzenten teilen sich rund die Hälfte des Marktes untereinander auf. Bei den Top-10 Unternehmen liegt der Marktanteil bei rund zwei Drittel. Auch die rechtlichen Anforderungen schwächen die Käuferposition. Da der Kauf von Lüftungsanlagen nicht selbstmotiviert ist, sondern durch Vorschriften erzwungen ist. Mittelfristig könnte sich dieses Bild jedoch ändern, da auch das Bewusstsein der Unternehmen für bessere Luft am Arbeitsplatz steigt. „Es gibt eine beständig wachsende Nachfrage, die möglicherweise langfristig die Käufermacht verstärken wird“, meint Dennis Rauen, Autor der Studie.

Wärmerückgewinnung wird zur Regel

Lüftungen mit Wärmerückgewinnungssysteme sind in den letzten Jahren im Gewerbebereich zur Regel geworden. 2015 wurden über drei Viertel (76,3%) aller gewerblichen Lüftungssysteme, mit einem Wärmerückgewinnungssystem verkauft. Interconnection erwartet ab 2017 einen Anstieg an gewerblichen Neubauten. Mit den von Interconnection prognostizierten Wiederanstieg der Bautätigkeit erhofft sich die Branche neue Impulse abseits von Reglementierungen und Neuverordnungen.

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