Türsprechanlagen trotzen in Europa der Pandemie

24. Aug 2022 • News • Interconnection Consulting • Branchenstudien • Marktdaten • Marktforschung • Handel & Dienstleistung • Produktion • Sicherheit

Der Markt für Türsprechanlagen in Europa (UK, Frankreich, Italien, Deutschland, Schweiz, Österreich) stieg im letzten Jahr um 4,4% in Menge und konnte damit bereits im vergangenen Jahr die Einbrüche von Corona, die relativ gering ausfielen, mehr als kompensieren. 2022 soll der Absatz erneut um etwa 3,8% mengenmäßig in den Europa Top 6 ansteigen. Bis 2025 beträgt die prognostizierte Wachstumsrate der Branche in den untersuchten Ländern 2,7% mengenmäßig, wie eine neue Studie von Interconnection Consulting zeigt.


Deutschland als Wachstumslokomotive

2020 am Höhepunkt der Coronakrise konnte die Branche ihren Umsatz länderübergreifend sogar um 0,9% steigern. Ein starker Aufschwung erfolgte 2021 mit einem Umsatzanstieg von 7,3%. Hohe Umsatzanstiege sind auch für die nächste Zukunft prognostiziert. Bis 2025 beträgt das jährliche Umsatzwachstum 6% auch bedingt durch die allgemeinen Preisanstiege. Die höchsten Umsatzanstiege werden für Großbritannien erwartet mit einem jährlichen Zuwachs von 8,9%. Der größte Markt ist Deutschland mit einem Absatzvolumen von über 1,13 Mio. Einheiten im Jahr 2021. Durch die starken Maßnahmen der Regierung im Wohnbau konnte der deutsche Markt für Türsprechanlagen stark um 8,9% in Wert und 5,4% in Menge zulegen. Auch für 2022 sind Wachstumsraten über dem europäischen Durchschnitt zu erwarten. In Österreich hingegen fiel das Wachstum im Vergleich mit 0,6% in Menge bescheiden aus. Noch schwieriger ist die Situation in der Schweiz, wo 2021 sogar ein leichter Absatzrückgang verzeichnet wurde. Aufgrund der schwierigen Phase in der Schweizer Bauwirtschaft wird sich dieser Abwärtstrend auch in den nächsten Jahren fortsetzen. In Italien geht man hingegen von einem mengenmäßigen Wachstum von +5,3% für die nächsten drei Jahre aus.

Steigender Digitalisierungsgrad

Die Studie analysiert den Markt für Türsprechanlagen und seine Produktsegmente (interne- und externe Türsprechanlagen, Audio-Only sowie Audio & Video-Anlagen, IP- und analoge Systeme). Dabei zeigt sich, dass der Interne Audio-Only-Markt zwar noch immer das größte Marktvolumen ausweist, dies aber bei unterdurchschnittlichem Marktwachstum. „Sehr starkes überproportionales Wachstum wurde dabei in den Bereich Video, IP- Technologie, automatische Zugangskontrollen und drahtlose Verbindung attestiert, wobei diese Entwicklungen im Nicht-Wohnbau stärker sind als im Wohnbaubereich“, erklärt Johannes Lözelt, Autor der Studie. Der größte Anteil bei Audio & Video findet sich in Großbritannien mit 33,6% mengenmäßig vor Italien mit 33,5%. Die Schweiz ist hierin Schlusslicht mit einem Anteil von 27,9%. Auch integrierte IP-Systeme, also Systeme, die nicht nur Audio- und Video bieten, sondern die Sprechanlage via WLAN ins hauseigene Netzwerk verbinden, erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. 2018 lag der Anteil dieses Segments bei  14,9% mengenmäßig in den Europa Top 6. 2023 wird dieser Anteil auf rund 18,8% angestiegen. Sehr unterschiedlich ist dabei die Verbreitung in den einzelnen Ländern.  In Frankreich oder GB liegt der Anteil dieser Systeme derzeit bei rund 21%, in Italien hingegen nur bei knapp 5,5%.

Wohnungsmarkt dominiert

Das größte Kundensegment für Türsprechanlagen ist der Wohnungsmarkt für Mehrfamilienhäuser mit einem Anteil von rund  46,6%. Einfamilienhäuser kommen auf einen Absatzanteil von 16,5%. Der restliche Teil von etwas mehr als einem Drittel entfällt auf den Bereich des Nicht-Wohnbaus. Die wichtigsten Hersteller von Türsprechanlagen in Europa sind: 2N Telecommunications, Comelit, Commend, Doorbird, Legrand, Produkt Ring, Siedle und Urmet.

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