Entwicklung der Wahrnehmung des Wohlstands in Deutschland 2012 bis 2017

Der Anteil der Deutschen, die sich selbst nach den Kriterien des NAWI-D als besonders wohlhabend einschätzen, ist seit der ersten Messung 2012 bis 2017 um sieben Prozentpunkte auf 49,1 Prozent gestiegen. Der Nationale Wohlstandsindex NAWI-D von Ipsos analysiert das Wohlstandsempfinden der Deutschen. Der Index basiert auf die Wahrnehmung des gesellschaftlichen, individuellen, ökonomischen und ökologischen Wohlstands.

Anbieter: Ipsos
Veröffentlicht: Mai 2017
Preis: kostenlos
Studientyp: Marktforschung
Branchen: Arbeitswelt • Umwelt & Ökologie • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Arbeitsmarkt • Einkommen • Flüchtlinge • NAVI-D • Umwelt • Wirtschaftslage • Wohlstand • WohlstandsIndex • Ökologie

Deutsche im Wohlstandsdilemma: stabiler Wohlstand, aber steigende Zukunftsängste

Zum Wohlstand gehört für die Deutschen in erster Linie ein sorgenfreies Leben. Über drei Viertel der Bevölkerung definieren Wohlstand als frei von finanziellen Sorgen sein. Für sieben von zehn gehört ein sicheres Einkommen dazu, ebenso wie für zwei Drittel ein sicherer Arbeitsplatz. 

Der Anteil der Deutschen, die sich selbst nach den Kriterien des NAWI-D als besonders wohlhabend einschätzen, ist seit der ersten Messung 2012 um sieben Prozentpunkte auf 49,1 Prozent gestiegen. Doch vor allem bei finanziellen Aspekten, aber auch bei der Gesundheitsvorsorge gibt es einige Schieflagen zwischen Wohlstandsanspruch und Realität. Insbesondere die Jüngeren erfahren in diesem Sinne Wohlstandsdefizite, während sich Altersarmut im NAWI-D nicht bemerkbar macht.

Bei ansonsten über die letzten fünf Jahre relativ konstant steigenden Wohlstandkurven fällt auf, dass die Deutschen dennoch belegbare Zukunftsängste haben, die offenbar von äußeren Faktoren bestimmt werden.

Dies geht aus dem aktuellen Nationalen WohlstandsIndex für Deutschland (NAWI-D) hervor, den das Markt- und Sozialforschungsinstitut Ipsos in Zusammenarbeit mit Zukunftsforscher Opaschowski seit fünf Jahren kontinuierlich erhebt. Zwischen 2012 und 2017 wurden mittlerweile 40.000 Personen ab 14 Jahren in Deutschland repräsentativ danach befragt, was sie persönlich mit Wohlstand verbinden und wie sie derzeit ihre eigene Lebenslage einschätzen. 

Wohlstand wird heute stärker von Wunsch nach  Eigentum und Reisen geprägt

Gegenüber 2012 definieren die Deutschen heute den Wohlstand zwar nicht neu, aber doch pointierter. Neben finanzieller Sorgenfreiheit (78%), sicherem Einkommen (70%) und gesichertem Arbeitsplatz (65%) ist ihnen der Besitz von Eigentum (71%) ebenfalls wichtig und als weiterer Sicherheitsaspekt in den letzten fünf Jahren um ganze 14 Prozentpunkte gestiegen. Vielleicht ist es ein Indiz für schon weitgehend erfüllte Grundbedürfnisse, wenn Wohlstandsaspekte wie sich so gut wie alle „materiellen Wünsche“ (67%) und „alle Reisewünsche erfüllen zu können“ (56%) in den letzten fünf Jahren im zweistelligen Prozentbereich gewachsen sind. Auch eine gute medizinische Versorgung spielt 2017 in der Wohlstandsdefinition mit plus acht Prozentpunkten eine größere Rolle als noch 2012.  Die Deutschen wissen die gesellschaftlichen Errungenschaften der letzten Jahrzehnte sehr wohl zu schätzen. Seine „Meinung frei äußern können“ (36%) wird zwar nicht unter den Top -Werten, aber dennoch von mehr als jedem Dritten (36%) als gesellschaftlicher Wohlstand bewertet: gewissermaßen als Voraussetzung fürs Wohlbefinden und dafür, das Beste aus dem Leben machen zu können. Deutlich stärker als vor fünf Jahren zählen die Menschen 2017 auch die Chance, „dort zu leben wo man möchte“ und „in einem Land leben können ohne Grenzen“ zu Faktoren ihres persönlichen Wohlstands.

 

Gegenüber 2012 definieren die Deutschen heute den Wohlstand zwar nicht neu, aber doch pointierter. Neben finanzieller Sorgenfreiheit (78%), sicherem Einkommen (70%) und gesichertem Arbeitsplatz (65%) ist ihnen der Besitz von Eigentum (71%) ebenfalls wichtig und als weiterer Sicherheitsaspekt in den letzten fünf Jahren um ganze 14 Prozentpunkte gestiegen. Vielleicht ist es ein Indiz für schon weitgehend erfüllte Grundbedürfnisse, wenn Wohlstandsaspekte wie sich so gut wie alle „materiellen Wünsche“ (67%) und „alle Reisewünsche erfüllen zu können“ (56%) in den letzten fünf Jahren im zweistelligen Prozentbereich gewachsen sind. Auch eine gute medizinische Versorgung spielt 2017 in der Wohlstandsdefinition mit plus acht Prozentpunkten eine größere Rolle als noch 2012.  Die Deutschen wissen die gesellschaftlichen Errungenschaften der letzten Jahrzehnte sehr wohl zu schätzen. Seine „Meinung frei äußern können“ (36%) wird zwar nicht unter den Top -Werten, aber dennoch von mehr als jedem Dritten (36%) als gesellschaftlicher Wohlstand bewertet: gewissermaßen als Voraussetzung fürs Wohlbefinden und dafür, das

Weitere Themen in der Studie

  • Deutlicher Anstieg des gefühlten Wohlstands gegenüber 2012
  • Mehr Gewinner weniger Verlierer
  • Wohlstandsdefizite insbesondere bei ökonomischen Aspekten
  • Junge Deutsche mit Wohlstandsdefiziten
  • Kaum eine Spur von Altersarmut
  • Stabiler Wohlstand, aber die Zukunftsangst fährt Achterbahn 
  • Folgerungen für Politik und Gesellschaft

Studiensteckbrief

Im Frühjahr 2012 konzipierte Ipsos Observer gemeinsam mit Zukunftsforscher Prof. Dr. Opaschowski ein neues Wohlstandsbarometer als Basis für einen umfassenden Nationalen WohlstandsIndex für Deutschland (NAWI-D), das seitdem kontinuierlich quartalsweise durchgeführt wird.

  • Basis: Gesamt 38.000 Personen ab 14 Jahren, Persönliche Omnibusbefragung mit CAPI – Computer Assisted Personal Interviewing, seit Juni 2012.
  • Basis Winterwelle 2016: 2.000 Personen ab 14 Jahren.  Feldzeit: Dezember 2016

Für die Erhebungen zum Wohlstandsbarometer greift Ipsos Observer auf seinen eigenen bundesweiten Interviewerstab zurück, der erfahren in der Durchführung sozialwissenschaftlicher Studien mit anspruchsvollen Designs ist. Die Datenerhebung erfolgt mittels persönlicher Interviews in den Zielhaushalten im Rahmen der wöchentlichen CAPI-Mehrthemenumfragen.