Geld oder Leben? Lebenseinstellungen in Europa im Vergleich

Für die Studie wurden die Menschen in mehreren Ländern Europas zu ihrer grundsätzlichen Einstellung zum Leben befragt. Ist es den Menschen wichtiger das "Hier und Jetzt" zu genießen, oder denken Sie stärker an die Zukunft? Ist Freizeit wichtiger als mehr Einkommen? Will man sich etwas leisten, oder ist Bescheidenheit angesagt? Ist Einkaufen eine lästige Alltagspflicht oder macht Shopping einfach Spaß?

Anbieter: GFK Verein
Veröffentlicht: Sep 2016
Preis: kostenlos
Studientyp: Marktforschung
Branchen: Arbeitswelt • Finanzdienste • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Arbeit • Einkaufen • Einkommen • Freizeit • Geld • Genuss • Konsum • Konsumverhalten • Lebenseinstellungen • Lebensqualität • Sorgen • Sparen • Vorsorge • Werte

Freizeit oder Arbeiten?

Die Mehrheit der befragten Bürger in den ausgewählten EU-Ländern ist offenbar dieser Meinung. In sechs der sieben Nationen gibt mehr als die Hälfte der Befragten der Freizeit Vorrang vor einem dickeren Bankkonto. An der Spitze liegen dabei mit 72 Prozent die Niederländer und das, obwohl man dort im Durchschnitt mit 30 Stunden pro Woche bereits am wenigsten Zeit am Arbeitsplatz verbringt. Wer eine angenehme Work-Life-Balance kennen gelernt hat, kann sich wohl nur schwer vorstellen, diese wieder aufzugeben.

Auf Platz zwei bis fünf folgen dicht aufeinander Franzosen und Briten mit jeweils 63 Prozent sowie Deutsche und Spanier mit je 62 Prozent. Die Italiener erreichen dagegen vergleichsweise geringe 54 Prozent Zustimmung. Und bei den polnischen Befragten stimmen sogar nur 48 Prozent für die Freizeit; eine knappe Mehrheit von 52 Prozent schließt sich hier der gegenteiligen Aussage „Für mehr Geld würde ich meine Freizeit opfern“ an.

Die Mehrheit der befragten Bürger in den ausgewählten EU-Ländern ist offenbar dieser Meinung. In sechs der sieben Nationen gibt mehr als die Hälfte der Befragten der Freizeit Vorrang vor einem dickeren Bankkonto. An der Spitze liegen dabei mit 72 Prozent die Niederländer und das, obwohl man dort im Durchschnitt mit 30 Stunden pro Woche bereits am wenigsten Zeit am Arbeitsplatz verbringt. Wer eine angenehme Work-Life-Balance kennen gelernt hat, kann sich wohl nur schwer vorstellen, diese wieder aufzugeben.  Auf Platz zwei bis fünf folgen dicht aufeinander Franzosen und Briten mit jeweils 63 Prozent sowie Deutsche und Spanier mit je 62 Prozent. Die Italiener erreichen dagegen vergleichsweise geringe 54 Prozent Zustimmung. Und bei den polnischen Befragten stimmen sogar nur 48 Prozent für die Freizeit; eine knappe Mehrheit von 52 Prozent schließt sich hier der gegenteiligen Aussage „Für mehr Geld würde ich meine Freizeit opfern“ an.

Hier oder Jetzt oder doch an die Zukunft denken?

Eine gegenwartsbezogene Lebenseinstellung ist am stärksten in den Niederlanden und UK ausgeprägt.

Die Ergebnisse der Niederlande sprechen erneut dafür, dass dort besonders viele Lebenskünstler zuhause sind. 67 Prozent  stimmen für das „Hier und Jetzt“ und setzen ihr Land damit an die Spitze im Ranking. Auch die Befragten aus dem Vereinigten Königreich entscheiden sich zu 66 Prozent für ein gegenwartszentriertes Leben und folgen damit ganz knapp auf Platz zwei. Die polnischen Bürger landen mit 47 Prozent Zustimmung dagegen erneut am Ende der Skala. Viele von ihnen machen sich vermutlich angesichts eines niedrigen Einkommensniveaus und der damit verbundenen schlechten Aussichten mehr  Gedanken über Möglichkeiten der Zukunftsvorsorge als über das Leben im Augenblick.  In Deutschland liegt das Verhältnis zwischen Gegenwarts- und eher Zukunftsorientierten bei 57 zu 43 Prozent. Noch etwas stärker fällt die gegenwartsbezogene Haltung allerdings bei Franzosen und Spaniern (je 61 Prozent) ins Gewicht.

Konsum oder Bescheidenheit?

Beim Thema materielle Ansprüche bilden die Niederlande und Italien die Gegenpole; Deutschland liegt weit vorne auf Rang 2.

Sicher ist: Sowohl in wirtschaftlich stabileren als auch in krisengeschüttelten Staaten sprechen sich  die Menschen für mehr Zurückhaltung statt noch mehr Konsumgenuss aus. Das bedeutet, dass in fast allen Ländern mehr Menschen dem Statement „etwas mehr Bescheidenheit täte uns allen gut“ zustimmen als der gegenteiligen Aussage „man soll sich ruhig etwas leisten“. Allen voran plädieren die italienischen Befragten für mehr Genügsamkeit (74 Prozent). Aber auch 62 Prozent der Franzosen und 61 Prozent der Spanier vertreten diese Position. Die Briten mit 58 und die Polen mit 56 Prozent Zustimmung liegen etwas dahinter. Schlusslichter sind Deutschland und die Niederlande: Hier spricht sich etwa die Hälfte der Bevölkerung (52 bzw. 49 Prozent) für mehr Bescheidenheit aus.

Einkaufen - Spaß oder Qual?

Es geht nicht nur ums Geldausgeben: Italienische Konsumenten haben soviel Spaß am Einkaufen wie niederländische

Einkaufserlebnisse gestalten sich – abhängig von den Umständen – sehr unterschiedlich. Die Bandbreite reicht vom gehetzten Dauerlauf durch die Regalreihen zwischen Arbeitsende und Ladenschluss bis zum gemütlichen Wochenend-Shopping-Bummel. Wer denkt, dass nur Europäer mit ausgeprägter Esskultur wie etwa Italiener oder Franzosen entspannt über bunte Märkte schlendern und den Eventcharakter beim Einkaufen genießen, während alle Übrigen gestresst durch die Geschäfte eilen, der irrt. Fast in allen hier untersuchten Ländern wertet mehr als die Hälfte der Befragten das Einkaufen als Spaß.